ökonomische Wertung des Erntejahres 2020

Mit den Erträgen aus den Landessortenversuchen, regionalen Verkaufspreisen und den in den Versuchen entstandenen direkten Kosten wurde eine Deckungsbeitragsrechnung erstellt.

Als Vergleichskultur wurde der Stoppelweizen gewählt, weil aus pflanzenbaulicher Sicht die noch oft anzutreffenden Extremfruchtfolgen Winterraps – Winterweizen – Winterweizen sicherlich keine Zukunftsoption sind. Da stellt sich natürlich sofort die Frage, mit welcher Kultur der Stoppelweizen ersetzt werden kann. Aus der Sicht der Bodenfruchtbarkeit sind Körnerleguminosen für Fruchtfolgen ideal. Die bisher geringen Anbauflächen bei Körnerleguminosen sind vor allem auf niedrige und stark schwankende Erträge sowie auf schlechte Vermarktungsbedingungen zurückzuführen.

 Wie aus der folgenden Tabelle hervorgeht, kann die Sojabohne derzeit nicht mit dem Stoppelweizen konkurrieren. Auch wenn der Sojabohne ein Vorfruchtwert von etwa 100 Euro/ha gutgeschrieben wird, bleibt für den Stoppelweizen ein Vorsprung im Deckungsbeitrag von knapp 300 Euro/ha.

Das muss aber nicht so bleiben. Der angenommene Ertrag beim Stoppelweizen mit 74,8 dt/ha bietet nach oben angesichts der Düngeverordnung und der Klimaerwärmung nur geringe Entwicklungsmöglichkeiten. Die Ertragshöhe bei Sojabohnen ist aber noch längst nicht ausgereizt. Unter den derzeitigen Bedingungen läge der Gleichgewichtsertrag bei 38,5 dt/ha. Ein solcher Ertrag erscheint für die Zukunft nicht aussichtslos. In einzelnen Jahren lagen Versuchsergebnisse in Bernburg bereits über 40 dt/ha. Sehr große Reserven liegen hier bei der Züchtungsforschung für die spezifischen Bedingungen in Mitteleuropa.

Ökonomischer Vergleich der Sojabohne mit Stoppelweizen (Erträge aus Landessortenversuchen 2020, Verwendung regionaler Preise)