Vergleich unterschiedlicher Strategien zur Bestandesführung bei Winterweizen im mitteldeutschen Trockengebiet 2021

In Anlehnung an den bekannten europäischen Weizenanbauvergleich anlässlich der DLG - Feldtage wurde auf dem Versuchsfeld „Strenzfeld I“ der Hochschule Anhalt ein Versuch zum Vergleich unterschiedlicher Strategien zur Bestandsführung bei Winterweizen angelegt. Neben dem E-Weizen wurde erneut Durum in den Wettbewerb genommen.


Teilnehmer


Studiengang Landwirtschaft, 1. Studienjahr
Max Kupsch, Norman Langenbrink, Tim Schmidt




Studiengang Landwirtschaft, 2. Studienjahr
Julian Bettge, Lucie Kosemetzky, Anne Lüders, Christiane Wagner






Studiengang Landwirtschaft, 3. Studienjahr
Franz Döring, Roxana Eberlein, Linart Raatz, Hagen Scholz, Hannes Weiß




N.U. Agrar, Schackenthal
Ferenc Kornis




Pflanzenbaugesellschaft Bernburg-Nord
Thomas Thalmann





Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, Sachsen-Anhalt
Holger Minge




Masterstudiengang MBA
Johannes Groen, Christina Kempf-Fandel, Nils Krawczyk, Oliver Temmen






Hinzugefügt wurden zwei Kontrollvarianten, eine mit intensivem Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln und die übliche 0-Variante.





Zielstellung



Ein maximal möglicher Deckungsbeitrag je Flächeneinheit.






Vorgaben





Lageplan





Bodenbedingungen





Witterungsbedingungen





Strategien zur N-Düngung




Entscheidend zu berücksichtigen sind die Nmin-Gehalte im Boden zu Vegetationsbeginn. Diese sahen am 23.02.2021 im Mittelwert wie folgt aus:


Der N-Gehalt im oberen Bereich war relativ gering. Deshalb entschieden sich alle Teilnehmer für eine zeitige 1. N-Gabe, wobei 6 unterschiedliche Düngemittel zum Einsatz kamen. Da die Temperaturen in den nachfolgenden Wochen niedrig blieben, verzögerte sich auch die Wirkung der 1. N-Gabe.





Strategien zur Mikronährstoffdüngung




Für die Erreichung von Höchsterträgen bei Winterweizen spielt die Mikronährstoffversorgung eine zunehmende Rolle. Für den Standort Bernburg besteht zusätzlich das Problem des hohen pH-Wertes, der zu Festlegungen der Mikronährstoffe im Boden führen kann.





Strategien zum Einsatz von Wachstumsregulatoren




Der Einsatz von Wachstumsregulatoren gehört mittlerweile zum Standard der Anbautechnologie des Winterweizens. Der Erhalt der Standfestigkeit steht dabei an erster Stelle, um die geforderte Qualität zu gewährleisten. Darüber hinaus können mit den vorhandenen Mitteln gezielte Eingriffe im Wachstumsprozess vorgenommen werden.





Strategien zum Einsatz von Fungiziden




Hinsichtlich des Einsatzes von Fungiziden gab es bei den Teilnehmern deutliche Unterschiede. Insgesamt war der Krankheitsdruck sehr gering. Zwei Teilnehmer verzichteten generell auf Fungizidbehandlungen. Nur ein Teilnehmer führte zwei Applikationen durch.




Sorte Emerick:






Sorte Sambadur:






Bestandesdichten und Tausendkornmasse




Für die Ausprägung der Bestandesdichte bestanden 2021 gute Voraussetzungen. Niedrige Temperaturen im April und das Ausbleiben von Hitzetagen im Mai waren für die Triebanlage in der Bestockung günstig und führten auch zu einer schwächeren Reduktionsphase bei der nachfolgenden Schossphase, so dass die Ährenzahl deutlich über der für die Region üblichen Höhe lag.
Bei der Tausendkornmasse des E-Weizens zeigten sich normale Ergebnisse.





Erträge und Qualitäten im Weizenanbauvergleich




Das Jahr 2021 war aus der Sicht der Witterung wie bereits beschrieben für das Wintergetreide günstig, so dass erstmals wieder das Ertragsniveau von 2015 erreicht werden konnte. Einschränkend muss erwähnt werden, dass die Niederschläge als Regenschauer örtlich sehr unterschiedlich ausfallen und zu deutlichen Ertragsunterschieden zwischen den Betrieben führen können. Die Qualitäten waren beim E-Weizen bis auf ein paar Probleme beim Rohproteingehalt sehr gut. Im Unterschied zur Wintergerste lagen auch die Werte zur Schüttdichte über dem geforderten Standard.



Ökonomische Wertung


Hinsichtlich der Mittelkosten wurden regionale Preise eingesetzt. Als Maschinenkosten wurden für die N-Düngung 6,50 €/ha und für den Pflanzenschutz 9,50 €/ha angesetzt. Alle weiteren variablen Kosten wurden wie in den Vorjahren einheitlich für alle Teilnehmer aus Richtwerten übernommen.


Variable Kosten im Weizenanbauvergleich - Sorte Emerick:





Variable Kosten im Weizenanbauvergleich - Sorte Sambadur:





Die Preise erreichten im Erntezeitraum ein Niveau, das nicht absehbar war und in den letzten 10 Jahren nicht annähernd erreicht wurde. Die Einstufung der Ergebnisse der Teilnehmer erfolgte nach den einschlägigen Qualitätskriterien des Handels. Berücksichtigt wurden Preisabschläge für Defizite im Rohproteingehalt bzw. für Abstufungen.




Deckungsbeiträge im Weizenanbauvergleich - Sorte Emerick:





Deckungsbeiträge im Weizenanbauvergleich - Sorte Sambadur:





Deckungsbeiträge im Weizenanbauvergleich - Vergleich: